Par procuration - Welch schöner Start in den Januar!

06 Januar 2015

Par procuration - es bedeutet, sich am Glück von jemand anderem zu erfreuen.
(S.131)




Titel: Eine Handvoll Worte
Autor. Jojo Moyes
Seitenanzahl: 576
Erschienen am: 4. Oktober 2013
Leseprobe: Klick hier





Inhalt


1960: Im Alter von 27 wird die junge und schöne Jennifer Stirling Opfer eines Autounfalls und verliert ihr Gedächtnis. Erst nach und nach kehren die Erinnerungen: Sie ist die Frau eines reichen Geschäftsmannes, wohnt in einem teuren Haus in London und ist berühmt für glanzvolle Dinnerpartys. Doch dann entdeckt sie versteckte Briefe, Briefe an sie von einem geheimen Liebhaber, den sie vergessen hat. 
43 Jahre später stößt die Journalistin Elli auf die tragische Liebesgeschichte 
und möchte unbedingt die Wahrheit ans Licht bringen,
liebt sie doch selbst einen verheirateten Mann.


Meine Meinung

Nach Jojo Moyes ersten Roman "Ein ganzes halbes Jahr", das von jedem in den Himmel gelobt wurde (später auch von mir^^), glaubte ich nicht wirklich an einen weiteren guten Roman in so kurzer Zeit. Doch die Autorin hat mich mal wieder eines Besseren belehrt! ♥
Das ganze Buch strotzt vor prächtigen Nebenrollen, obwohl diese auf den ersten Blick sehr verstörend wirken. Sowohl die Freundinnen beider Hauptpersonen als auch die verschrobene Sekretärin von Mr. Stirling stehen sehr weit oben auf meiner Sympathieträger-Liste. Vielseitig, wie wir Menschen nun mal sind, tragen sie die Geschichte des Romans und sind nicht mehr daraus wegzudenken. 
Dieser Stil war schon bei "Ein ganzes halbes Jahr" vertreten und scheint ein Markenzeichen der Autorin zu werden. Ihre Liebe zum Detail und das Beschreiben von alltäglich Entscheidungssituationen stehen dabei immer im Vordergrund. Die Protagonisten verblassen jedoch bei einer so starken und ausgeprägten "Nebenbesetzung" nicht, anders als man meinen könnte. Auch sie zeigen Tiefe, Vielfältigkeit und verkörpern sowohl Schwächen als auch Stärken. 
Zusätzlich wird die Atmosphäre der 60'er Jahre, die einerseits voll von Luxus und andererseits sehr unangenehm durch den vorherrschenden Sexismus ist, perfekt von der Autorin eingefangen. 

Der einzige Minuspunkt ist der etwas berechenbare Handlungsverlauf. Die Story lässt sich teilweise sehr genau vorhersehen und so verliert der Roman einen großen Teil an Spannung.


Fazit

Zusammenfassend ist "Eine Handvoll Worte" ein beeindruckender Roman mit gekonntem Wechsel zwischen drei Perspektiven aus drei unterschiedlichen Jahren. Für Romantiker auf jeden Fall empfehlenswert! Für mich heißt es jetzt: Auf zum nächsten Teil.


4 von 5 Punkten

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Jo! :)

    Ich habe das Buch auch gelesen und auf meinem Blog rezensiert. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich deine Rezension hier in meiner unter der Überschrift “Weitere Blogger-Rezensionen zum Buch” verlinkt habe. Falls doch, melde dich einfach kurz bei mir, dann lösche ich dich wieder raus, ja? ;)
    http://janine2610.blogspot.co.at/2015/07/rezension-eine-handvoll-worte-jojo-moyes.html

    Alles Liebe ♥,
    Janine

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    1. Hallo Janine,
      das ist ja eine schöne Aktion. Natürlich ist das kein Problem.
      Danke für's Vorbeischauen und noch ganz viele Grüße,
      Jo ♥

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  2. Eine etwas andere Frage dazu; im Buch wird der Wortlaut "par procuration" relativ oft verwendet. Ich habe mich im Internet auf Recherche begeben, aber als einzige "Bedeutung " gefunden, dass es "Vollmacht" heißt (vom Französischen). Nun würde mich aber interessieren, ob das mit dem "sich am Glück eines anderen zu erfreuen" stimmt :-)

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    1. Hallo,
      die Frage ist durchaus berechtigt. "Par procuration" heißt wortwörtlich, aus dem Französischen übersetzt, tatsächlich "Vollmacht" oder "Stellvertretung".
      Im Kontext des Romans bedeutet es nichts anderes, als das Glück eines anderen mitzugenießen, oder Befriedigung durch die eines anderen zu empfinden.
      Auch interessant:
      Im Englischen Originaltext hat Jojo Moyes das Adverb "vicariously" verwendet, was ebenfalls "indirekt" oder "stellvertretend" bedeutet.
      Vielleicht hilft dir das ein bisschen weiter :)
      Die Entscheidung, "Vicariously" schwammig ins Französische und nicht einfach ins Deutsche zu übersetzten, finde ich ein bisschen umständlich und irreleitend, aber zum Stil der Geschichte gut passend (wenn man es nicht zu genau mit der Übersetzung nimmt) - Französische Muttersprachler waren vielleicht an diesen Stellen immer etwas verwundert ;)
      Ganz liebe Grüße,
      Moira ♥

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