Zu Ehren des größten Märchens der Welt - Cinderella

12 März 2015


Aschenputtel

Heute, am 12. März 2015, kommt die zweite Disney-Verfilmung von Cinderella in die deutschen Kinos.


Doch wo und wann begann die Geschichte von dem geheimnisvollen Mädchen mit dem einen Schuh? Wie konnte es zu dem Drama am königlichen Ball kommen?
Achtung!
Langer Bericht eines verrückten Cinderella-Fans.
Aber es lohnt sich. ♥


Wir schreiben das Jahr 1812, die Brüder Grimm veröffentlichen den ersten Teil "Kinder- und Haus-Märchen" und zum ersten Mal hört die Welt von der Geschichte des "Aschenputtels":
Es war einmal ein reicher Mann, der lebte lange Zeit vergnügt mit seiner Frau, und sie hatten ein einziges Töchterlein zusammen. Da ward die Frau krank, und als sie todtkrank ward, rief sie ihre Tochter und sagte: „liebes Kind, ich muß dich verlassen, aber wenn ich oben im Himmel bin, will ich auf dich herab sehen, pflanz ein Bäumlein auf mein Grab, und wenn du etwas wünschest, schüttele daran, so sollst du es haben, und wenn du sonst in Noth bist, so will ich dir Hülfe schicken, nur bleib fromm und gut.“ Nachdem sie das gesagt, that sie die Augen zu und starb; das Kind aber weinte und pflanzte ein Bäumlein auf das Grab und brauchte kein Wasser hin zu tragen, und es zu begießen, denn es war genug mit seinen Thränen. [...da nahm sich der Mann eine andere Frau. Die Stiefmutter aber hatte schon zwei Töchter, von ihrem ersten Mann, die waren von Angesicht schön, von Herzen aber stolz und hoffährtig und bös.
Wir alle wissen wie die Story weiter geht: Der König lädt zu einem dreitägigen Ball ein und Aschenputtel schleicht Nacht um Nacht ins Schloss. Doch vor jeder Mitternachtsstunde verabschiedet sie sich und kehrt in ihr anonymes Leben zurück. Nur in der dritten Nacht, da lässt der Prinz die Treppe mit Pech bestreichen und sie verliert einen goldenen Pantoffel. Daraufhin verkündet er, "welcher der Pantoffel passe, die solle seine Gemahlin werden". Nach einer Ferse und einem Zeh der bösen Stiefschwestern weniger findet der Prinz die Richtige und reitet mit ihr zurück zum Schloss. 


Seit dem ist Aschenputtel ein Klassiker
und fungiert als Basis vieler Märchen und Liebesgeschichten.
Die Heldin selbst trägt wohl den Titel der bekanntesten Märchenprinzessin der Welt
und ihre Geschichte wurde öfters neu erzählt, als ich zählen
und jede andere Prinzessin aufweisen kann.
Doch was hat sich seit 1812 geändert?
Der Schuh? Das Kleid? Der Prinz?
Aschenputtel?

Ich habe mir meine Lieblings-Remakes nochmal
genau angeschaut und verglichen.
Jeder Film, jedes Buch und jeder Tanz ist anders.
Doch schaut selbst.
Ich versuche mich relativ kurz zu halten. ;)
Ich wünsche jedem Fan viel Spaß♥


Wie alles begann - 1950 - The Big Bang!

Walt-Disney-Studios' zweiter animierter Märchenfilm (nach Schneewittchen und die Sieben Zwerge) Cinderella verbreitet sich weltweit - Der Name Aschenputtel verliert an Bedeutung und wir von Cinderella ersetzt. Doch was ändert sich noch? Nun, die tote Mutter wird durch die Gute Fee ersetzt, das dreitägige Fest auf einen Abend reduziert, das Pech durch ein schlichtes Stolpern und der goldenen Pantoffel durch einen gläsernen Schuh ersetzt. Dieses Schema ist in den aktuelleren Verfilmungen fast überall wiederzuerkennen. Doch mit den märchenhaften Bildern, der verträumten Filmmusik und seiner verzaubernden Schlichtheit ist der Film einmalig und ein wahres Meisterwerk! Viele Jahre Später (2007, 2008) wurden sogar Fortsetzungen gedreht, Cinderella 2 - Träume werden wahr und Cinderella - Wahre Liebe siegt, doch man ist sich fast ausschließlich einig, dass diese eher schlecht als recht sind. Teil eins ist und bleibt der einzig wahre Klassiker.



Wir machen einen kleinen Sprung
von 23 Jahren.

1973 - Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - Märchenhaft, märchenhafter, Aschenbrödel
Die tschechische Version von Cinderella hat die ganze Welt bewegt. Aschenputtel wird nach der tschechischen Schriftstellerin Božena Němcová völlig umgeschrieben und bekommt  den Namen Aschenbrödel. Sie ist im Gegensatz zu Cinderella, die ihr Schicksal schweigend hinnimmt und auf einen Retter wartet, sehr viel selbstbewusster, bietet ihrer Stiefmutter  und ihrer einen Stiefschwester Paroli und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Eine durchaus positive Veränderung... genauso wie die Umdeutung des Grabes und den dreitägigen Festlichkeiten zu den drei Haselnüssen mit jeweils einem atemberaubenden Kostüm darin. Auch der Prinz bekommt zum ersten Mal ein Gesicht und wir von dem stillen Prince Charming zu einem frechen Jäger und Abenteurer. Doch eines ist aus der Originalgeschichte geblieben, der Ritt zum Schloss in die Wolken, der nirgendwo anders so märchenhaft, ja überhaupt, umgesetzt wurde. Bei diesem Film lohnt es sich eindeutig, ihn mehrmals im Jahr zu sehen, nicht nur an Weihnachten im Fernsehen ;)




Ein weiterer Sprung ins
Jahr 1998

1998 - Auf immer und ewig - Französisch auf amerikanisch
Der nächste Hit kam natürlich wieder von Seiten der USA. Aber dieses Mal spielt die Erzählung am französischen Hof und zwar in keiner Märchenwelt. Geschichtliche Gegebenheiten wie Leonardo da Vinci verleihen dem Film einen neuen Glanz und Cinderella, hier Danille de Barbarac, ist einmalig! Willensstark, königlich, temperamentvoll und wunderschön (gespielt von Drew Barrymore) gibt sie der Märchenfigur einen ganz andere Bedeutung und strahlt heller als je zuvor. Auch die Figur des Prinzen, hier Kronprinz Henry, durchlebt eine komplette Verwandlung: War er zuvor nur ein Symbol von Macht und Reichtum, so ähnelt er hier dem Charakter aus Aschenbrödel: Jung, unerfahren und witzig. Ebenso neu ist die Entwicklung einer echten Liebesgeschichte und Cinderella und der Prinz haben zum ersten Mal die Zeit sich wirklich kenne zu lernen und ineinander zu verlieben. Mit einer starken Besetzung der Stiefmutter (Anjelica Huston), einem wunderbaren, dramatischen Drehbuch und vielen positiven Nebenrollen, ist der Film von vorne bist hinten fehlerfrei und ein Muss! für jeden Cinderella-Fan. 



Ein kurzer Blick auf
das Jahr 2011

2011 - Cinderella - Ein Liebesmärchen in Rom - Hoppla, noch nie gehört ...

Überraschung! Diesen Film kennt wahrscheinlich niemand und das hat auch einen Grund: Er ist ein italienischer Fernsehfilm und fällt damit völlig aus der Reihe. Im Gegensatz zu allen anderen Filmen spielt er nicht in einem romantischen Königreich mit Prinzessinnen und Feen, sondern in Rom während der Nachkriegszeit. Auch die Story ist umgeschrieben und neben dem Ball und der Familienkonstellation erinnert nur wenig an die urtümliche Erzählung. Doch dies ist alles andere als negativ: Es gibt dem Film viele Freiheiten, die sehr interessante und schön anzusehen sind. So kennen sich zum Beispiel der Prinz und Cinderella, hier Aurora, schon seit der Kindheit und treffen erst nach jahrelanger Trennung wieder aufeinander. Auch ist neu, dass sie eine junge Pianistin ist und plötzlich ihre Großmutter auftaucht und ihre Vergangenheit sie einholt. Diese vielen, kleinen Veränderungen zaubern einen brandneuen Film, der viel Charm und Glamour aufweisen kann.


Und nun zum finalen Jahr:

2015

2015 - Cinderella - Der Klassiker im Kino

65 Jahre später. Das Märchen von 1950 wiederholt sich, nur dieses Mal als Spielfilm. Mit unglaublichen Bildern und einem fantastischen Casting zieht der Film heute in die Kinos ein und startet bereits mit vielen positiven Kritiken. Cate Blanchett, zweimalige Oscar-Gewinnerin, schlüpft in die Rolle der Stiefmutter, die mit ihren zwei Töchtern, Anastasia und Drisella, der armen Ella (Lily James) das Leben zur Hölle machen. Neu und doch ein Film für Fans - Viele Details und moderne Techniken erschaffen eine magisch, neue Cinderella-Welt, die viele Parallelen zu dem alten Film aufweist, aber mit liebevollen Humor Frische mit sich bringt.


Neugierig geworden? Wenn ja, kannst Du hier meine Rezension zu dem Film lesen!





Natürlich gibt es viele weitere Verfilmungen,

wie zum Beispiel die amerikanischen 

Teenager-Filme Another Cinderella Story 
und Cinderella Story oder Cinderella in dem Musical Into the Woods.



Unten findet ihr noch Literaturhinweise
bezüglich der Spuren von Aschenputtel
in der Jugendliteratur.
Für mehr Infos, klick einfach auf die Bilder.



 Welche Verfilmung findest du denn besonders schön?
Was bedeutet dir das Märchen?
Ein kleines Kommentar würde mich märchenhaft freuen ♥


Jetzt wünsche ich dir noch einen magische Rest des Tages/Wochenendes ... und ganz liebe Grüße,
deine Jo

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen