Nachtblau - Eine Geschichte über Porzellan

10 Dezember 2017

"Wunderschön!", sagte Quirijn fast schon ehrfürchtig.
Und wunderschön sind sie wirklich geworden, die hellblauen Figuren auf makellos weißem Grund, die geheimnisvollen Drachen und chinesischen Männer, die ungewöhnlichen Blumen. Der Glanz der Glasur lässt sie besonders lebendig wirken. Unglaublich [...]!
(S.147)





Titel: Nachtblau
Autor: Simone van der Vlugt
Seitenanzahl: 304
Erschienen am: 10. Juli 2017
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Inhalt


Die Niederlande im 17. Jahrhundert:
Schon früh wird die junge Catrijn Witwe und beschießt ihr Heimatdorf mit all seinen Bewohnern hinter sich zu lassen. Sie findet sogar eine Stelle im bunten Amsterdam, eine der bedeutendsten Städte der Welt und scheint für eine Weile ihr Glück gefunden zu haben. Doch bald legt sich ein Schatten über sie, jemand ist ihr gefolgt und droht alles, was sie sich erarbeitet hat, zum Einsturz zu bringen.
Kurzerhand bricht sie auf nach Delft, in der Hoffnung endlich ihrer Vergangenheit entfliehen zu können. Dort stößt sie auf ihr Schicksal, nachtblau, mit hauchdünnen Pinseln auf Porzellan bemalt.
Wie lange wird es diesmal dauern, bis alles zusammenbricht und nichts mehr übrig bleibt?


Erster Satz


Eine Woche nach dem Begräbnis verspürte ich noch immer hauptsächlich Erleichterung.


Meine Meinung


Welch ein schönes Cover! Und dann noch so ein verlockender Klappentext.
Ich hatte das Gefühle, nach vielen und langen Nächten voller Dramen, mal wieder einen etwas ruhigeren Roman zu brauchen. Da kam mir diese süße Geschichte aus den Niederlanden gerade recht.
Außerdem kann ich nun ENDLICH Fun Facts über Porzellan raushauen, meine Freunde werden sich so freuen!

Ich fange mal ausnahmsweise mit der Protagonistin an, Catrijn. Sie war mir nämlich das ganze Buch über sympatisch und hat mich nur selten, wenn überhaupt, die Augen rollen lassen. Ich habe so einen kleinen, andauernden Konflikt mit Romanhelden, denn oft kann ich sie absolut nicht leiden und ihre Taten nicht nachvollziehen. Catrijn jedoch handelt oft rational und ist nicht zu verblendet und naiv. Sie verliert sich nicht in emotionalen Zusammenbrüchen oder unnötigen Ausschweifungen, sondern kennt ihren Platz in der Welt und der Geschichte. Somit liegt der Fokus auf der Handlung, die flott voranschreiten kann und nicht verträumt dahin plätschert.

Nun könnte man argumentieren, dass so keine tieferen, emotionalen Bindungen zwischen dem Leser und den Romanfiguren entstehen können und da muss ich zustimmen. Du bist weniger an den Gefühlen der wenigen Charakteren interessiert, als an ihren Taten und was als nächstes passiert. Was ist Catrijns Schicksal und wie steht es in Verbindung zu dem Porzellan?


Zusammen mit dem leichten Schreibstil der Autorin bist du schnell im Geschehen. Die 300 Seiten lassen sich gut in einem Rusch, aber auch gestreckt über eine Woche lesen. Bevor du es also merkst, bist du schon im letzten Kapitel und kannst zum nächsten Buch greifen.


Fazit


Nachtblau" ist kein Roman, der dein Leben verändern wird, jedenfalls war ich vor und nach ihm noch der selbe Mensch, bloß mit einer inspirierenden Geschichte mehr im Kopf. Und das ist jaeiner der Gründe, warum wir Bücher lesen, um Geschichten zu erzählen und zu hören.

3 von 5 Punkten

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